Am Dienstag dem 22.10. habe ich extra für die Foals die lange Reise nach München angetreten! Da ich nach der langen Busfahrt dringend noch etwas für den Getränkehaushalt tun musste, verpasste ich leider das halbe Set der Supportband No Ceremony. Was sich von draußen noch ganz interessant angehört hatte, stellte sich, nachdem ich endlich drin war, meine Jacke abgegeben und ein kühles Helles geholt hatte, als etwas langweilig heraus. Das ganze erinnerte mich an The XX und Kate Bush, jedoch nicht wirklich gut umgesetzt, trotz einiger wirklich netter Songideen. Dass die Songs nicht so zur Geltung kamen, mochte aber auch daran liegen, dass der Sound der Supportband, wie leider so oft bei Konzerten dieser Größenordnung (vermutlich absichtlich!?), grauenhaft war. Schade! Schöne Visuals hatten sie auf jeden Fall dabei. Rein hören sollte man trotzdem mal!
Als die Foals begannen, stellte sich auch heraus, dass der schlechte Sound der Vorgruppe nichts mit der Halle oder der Soundanlage zutun hatte. Das Konzert der Band begann vor einer gut gefüllten Halle mit einem relativ langen Einlaufintro, das aber seine Wirkung, die Gäste ordentlich anzuheizen, nicht verfehlte. Als Gitarrist Jimmy Smith auf die Bühne trat, sich sein Instrument umschnallte und das Prelude des aktuellen Albums Holy Fire anstimmte, wusste sofort jeder, dass in der Theaterfabrik kein T-Shirt trocken bleiben würde.
Weiter ging es mit dem Titelgebenden Song des zweiten Albums Total Life Forever, gefolgt vom Klassiker vom ersten Album Olympic Airways. Ich freute mich sehr darüber, bei diesem Konzert auch einige Songs vom ersten Album zu hören. Leider fehlten meine Lieblingssongs Cassius und Hummer, selbst Balloons fehlte auf der Setlist.
Gefolgt wurde der Klassiker von einem der beiden Überhits vom neuen Album My Number! Wie gut eingespielt diese Band ist mit ihren verkopften Rhythmen, hat sich gerade bei diesem Song super gezeigt. Die Meute war auf jeden Fall überglücklich und still stehen konnte eigentlich auch niemand. Selbst beim folgenden Song Blue Blood, der relativ langsam startet, tat sich keine Langeweile auf, die Überlegung sich bei dem Song schnell noch ein Bier zu holen verflog spätestens beim nächsten Hammersong Providence. Dass der Song nach vorne geht wusste ich, aber nicht wie gewaltig geil er sein kann. Ich hatte noch mindestens 2 Tage nach dem Konzert Ohrwürmer von diesem Song. Gerade das Outro zog die Band genau im richtigen Maße in die Länge und jammte noch ein Paar Takte hinten dran. Danach folgten quasi zur Beruhigung 2 Songs vom neuen Album, Milk & Black Spiders, Late Night und eine Hammergeile 8 Minuten-Version von Spanish Sahara vom zweiten Album. Spätestens bei dem Song wollte sich das Gänsehautgefühl nicht mehr verabschieden.
Das simple, aber nie langweilige Lichtkonzept mit dezent und an den richtigen Stellen eingesetzten Stroboskopeffekten ging voll auf und passte perfekt zur Band und trug damit ebenfalls einen wesentlichen Teil zum besonderen Eindruck bei, den dieses Konzert bei mir und sicherlich auch den meisten anderen Zuschauen hinterlassen hat. Nachdem sich die Band mit dem Song Red Socks Pugie vom ersten Album Antidotes verabschiedet hatte und jedem klar war, dass die Band München nicht verlassen könnte, ohne Inhaler zu spielen, meldeten sie sich mit genau diesem Track zur Zugabe zurück. Und was für eine Zugabe das war! Eigentlich bin ich ja zu alt für Moshpits, aber spätestens dort konnte ich mich nicht mehr zurückhalten mitzumachen. Gekrönt wurde das Konzert dann von einem meiner absoluten Lieblingssongs Two Steps, Twice, bei dessen Break, das die Band auch wieder weit ausdehnte und der Sänger auf den Boxen und Verstärkern rumkletterte, die Spannung einfach ins Unermessliche stieg.
Beim großartig gespielten Finale strahlte die Band eine Energie aus, die ich bei noch keiner anderen Band gesehen habe. Das war wirklich ganz großes Kino!
Vielen Dank Foals für dieses Konzert, das meine Konzertbestenliste sicherlich auf lange Zeit anführen wird.